Liebe steht nicht auf dem Plan
Wolfgang Krüger / S. Fischer, Frankfurt/M., 1989. 224 S., broschiert
DM 29,80
ISBN 3-8105-0825-X
Die erste authentische Untersuchung: Sexualität in der Sowjetunion. In offenen Gesprächen mit sowjetischen Frauen und Männern zeigen die Autoren, welche Auswirkungen der Umgestaltungsprozess der Gesellschaft auf die Menschen und ihre Beziehungen hat. Liebe, Sexualität und Perestroika – ein Einblick in den Alltag der Sowjetunion.
„Von der fortbestehenden Ungleichheit zwischen Mann und Frau, vom chauvinistischen Größenwahn sowjetischer Männer und von der Intoleranz gegenüber allen, die von der sexuellen Norm abweichen, handelt dieses Buch. Adrian Geiges und Tatjana Suworowa berichten aber auch vom Widerstand vor allem der Frauen gegen dieses Normendiktat. Ihr Report ist die erste Erkundung des sexuellen Zustands der sowjetischen Gesellschaft nach Jahrzehnten einer moralischen Erstarrung.“
Günter Amendt in seinem Nachwort
„Im Bett herrscht Väterchen Frust. Eine Moskauer Journalistin und ihr bundesdeutscher Kollege wollten wissen, ob Perestroika auch das Sexleben der Sowjetbürger verändert hat. Ergebnis: Die alte Prüderie hält an.“
Katja Gloger, stern
„Das Buch nennt die spießbürgerlichen, juristischen und regierungsamtlichen Tabus nicht nur, sondern versucht auch, sie zu hinterfragen… Adrian Geiges und Tatjana Suworowa haben beinahe Unmögliches vollbracht, denn jedes Mal, wenn sie einen Betrieb, eine Schule, ein Institut oder ein Ministerium mit ihrem Fragebogen aufsuchten, mussten sie erst mit Unterschriften, Stempeln und telefonischem Plazet eine Bresche in die Wand aus den ‚verantwortlichen Genossen‘ schlagen. Doch wenn es ihnen gelungen war, die Bürokraten auszuschalten, stießen die Befrager auf offene Ohren. Die Mädchen und Jungen antworteten bereitwillig und aufrichtig.“
Wladimir Pyljow, Moskau News